Tausend Mal gespielt, tausend Mal is‘ nix passiert... so oder so ähnlich hat es doch mal ein gewisser Herr Lage geträllert.
In fast schon gewohnter Regelmäßigkeit, bestreitet der 'VSV Trebbin' und die 'SG Stern Ludwigsfelde' Turniere in Kooperation. Bisher immer unter der einen oder anderen Flagge. Da wir bestimmt noch öfter zusammen wirken werden - warum dem Kind nicht endlich einen Namen geben?
Dieses Bekenntnis sollte zum mittlerweile 15. Winterturnier der 'Volleyballfreunde Ludwigsfelde', am 26.01.2019, publik gemacht werden. Für den 'VSG TreLu' liefen auf: Marcus, Matthias, Felix, Justin, Meggie, Sophie und Carsten.
Soviel zum historischen Abriss.
Der Einladung des 'VFL' folgten an diesem verschneiten Samstag acht Teams aus der Region. Gespielt wurde in zwei Gruppen, jeder gegen jeden. Während der Gruppenphase galt es in zwei zeitlimitierten Sätzen möglichst viele Punkte einzuheimsen. Nach Möglichkeit, natürlich stets einen mehr als der Gegner. Mit Zeitspielen hadern wir ja gern mal bzw. tun uns schwer. Da dies allerdings ein probates Mittel darstellt, um ein vernünftiges Zeitmanagement des gesamten Turniers zu gewährleisten, ließen wir uns selbstverständlich und frohen Mutes auf die Punktehatz ein.
Zur ersten Spielansetzung des Tages hieß es noch: 'VSG TreLu' schaut zu... wir schiedsten zum Turnierauftakt. Mit anderen Worten, 20min Zeit um die erste Aufregung verfliegen zu lassen, kleine Unachtsamkeiten bei den Gegnern ausfindig zu machen oder einfach nur durchpusten von der schweißtreibenden Erwärmungsphase – denn oh Wunder, es gab mal keine Ausflüchte unsererseits. Alle waren pünktlich vor Ort, ausreichend Luft gefüllte Spielgeräte dabei und dazu noch bis in die Haarspitzen motiviert (wie eh und je) – wir hätten diesmal auch perfekt vorbereitet, das Eröffnungsspiel bestreiten können.
Inzwischen war auch der Kugelschreiber auf Betriebstemperatur. Auf dem nächsten Spielberichtsbogen sollte dieser hoffentlich viele Pünktchen für die 'TreLuer' kritzeln. Allerdings stand uns auf anderer Spielfeldseite gleich mal der Gastgeber vor der Brust, mit der Absicht unseren Plan nicht aufgehen zu lassen. „Oha, na denn ma los und kieken, ob unsere Kombi was auf Tasche hat!?“ In identischer Konstellation wurde schließlich noch nie zuvor gespielt. Mit etwas Dusel aber auch dem ein oder anderen Lichtblick, konnten beide 10 Minuten für uns gewertet werden. Wichtige Punkte, die wir gern mitnahmen und Steigerungspotential erahnen ließen.
Klar war, dass wir im zweiten Spiel eine Schneeschippe drauf legen mussten, wenn wir auch dort Punkte mitnehmen wollten. 'Schönefeld', ein eingespielt und dynamisch wirkendes Team, würde mit Sicherheit alles daran setzten, die Punktetafel von sich zu überzeugen. Bereits der frevelhafte Gedanke an einen Selbstläufer wurde prompt quittiert. Kurzum, der erste Satz ging flöten. Wir fanden keinen richtigen Zugriff und 10min können halt verdammt kurz erscheinen. Aber positiv denken, waren ja nochmal 10min Zeit, um die Kuh vom Eis zu zotteln. Der Start in den zweiten Satz verlief schon hoffnungsvoller aber noch immer nicht rund. Zu guter Letzt gelang es uns jedoch, das gefleckte Huftier durch gemeinsames Ziehen und Schieben gen Randeis zu manövrieren. Der Verlust des ersten Satzes wurde also wenigstens neutralisiert.
Nach einer Verschnaufpause galt es zu eruieren, ob tatsächlich was dran ist am Sprichwort „alle guten Dinge sind drei“ – wir waren auf alle Fälle gewillt daran zu glauben.
Zur letzten und entscheidenden Partie in der Gruppe begrüßten uns die 'Verlierer vom Dienst' auf dem Spielfeld – weit gefehlt zu mutmaßen, bei denen sei der Name Programm. Wie aus dem Nichts schien mit Anpfiff des Spiels, plötzlich ein Schalter bei uns umgelegt worden zu sein - und es hat ZOOM gemacht. Auf gute Annahmen, folgten präzise Pässe, mit welchen die Angreifer ansehnlich in Szene gesetzt werden konnten. Zudem gelang es nun endlich vermehrt, die Angriffe des Kontrahenten bereits über der Netzkante, postwendend zurückzuschicken. Zwei wirklich konsequente Sätze – unsere beste Performance im bisherigen Turnierverlauf, gegen einen sehr gut agierenden Gegner. Aber was war denn nun mit dem Sprichwort? Hmm... wir wissen es ehrlich gesagt auch nicht aber es spricht zumindest nichts dagegen.
Die Gruppenphase war damit nicht nur überstanden, sondern gar als Primus abgeschlossen. Zugegeben, wir taten uns zwischenzeitlich ganz schön schwer aber wenn es uns gelingen würde, den Schalter nicht wieder zurückschnipsen zu lassen, könnte uns der Weg noch ein Stück weiter empor führen.
Mit unseren Fans im Rücken ging es jetzt schnurstracks gen Halbfinale. Ab jetzt blieb die Stoppuhr aus – zwei volle Gewinnsätze entschieden das Spiel. Die 'SG Stern Ludwigsfelde' hat sich in der anderen Vorgruppe ebenfalls den Weg dorthin geebnet. Ja, richtig gelesen, in diesem Verein tummelt sich eine Vielzahl begabten Spielpersonals, so dass sie problemlos ein eigenes Team an den Start bringen konnten. Da wir uns, wie schon erwähnt, öfter gegenseitig unterstützen, teils auch gemeinsame Trainingseinheiten absolvieren, kennt man natürlich die Fähigkeiten des jeweils anderen genau. Der Spruch „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“ egalisiert sich dem zu Folge. Erwartbar war vielmehr ein völlig offener und emotionaler Schlagabtausch. Nichts anderes versprach dieses Spiel, es ging hin und her, keiner wollte klein beigeben. Den ersten Satz mussten wir dann doch den 'SGSlern' überlassen. Im zweiten Satz behielten wir die Oberhand – wieder alles offen. Der Tiebreak musste die Entscheidung herbei führen – und was macht 'TreLu' „nüscht is, wir schaun nicht zu“, sondern sind voll dabei und wurschtelten uns mit einem Sieg ins Finale.
Wer hätte das am Morgen schon gedacht? Klar, träumen kann man ja so einiges aber dies auch in bare Münze umzusetzen - ein mit Bedacht zusammengestelltes Kollektiv, welches selbst unter aussichtslos scheinenden Bedingungen nicht aufsteckt, machte es möglich.
Das Finale gegen die 'Schlafmützen' versprach abermals ein Kracher zu werden. Mit drei sprunggewaltigen und gewieften Angreifern, sowie einer überzeugenden Hintermannschaft, schien die Favoritenrolle klar vergeben. Die Flinte schon vorab ins Korn zu werfen, passte jedoch nicht zu unserer Mentalität. Der vorhin umgelegte und bis hier her halbwegs verrastet gebliebene Schalter, schien nun irgendwie zum Taster mit Ausschaltautomatik zu werden. Eh wir uns versahen, war der erste Satz dahin - shice - zu viele eigene Fehler ließen uns ins Dunkle tappen. Unser Teamelektriker war nun gefragt, um das rasch wieder hinzutüdeln. „Klickklack klickklack... geht wieder“ sachter. Und tatsächlich, im zweiten Satz war erneut Spannung vorhanden, sogar so viel, dass wir den 'Schlafmützen' deutlich einen überbrutzeln konnten. Yippie... wieder ins Tiebreak geschafft.
Doch ohje... durch den Funkenschlag aufgeweckt, gab’s eben was auf die Mütze. Letztendlich war es auch wieder ein Stück weit eigene Fahrigkeit, welche uns den Rückstand nicht gänzlich aufholen und den Kontrahenten in Front blieben ließ. Keine Frage, ein ausgesprochen starker Gegner, welcher jedoch auch nur mit Wasser kocht. Leider fehlte uns diesmal ein Quäntchen, um uns selbst größtmöglich zu belohnen.
Wir finden allerdings, dass uns der zweite Platz auch prima zu Gesicht steht.
Ein großes Dankeschön gilt den 'Volleyballfreunden' sowie allen fleißigen Helfern, denen wir gerne eine hervorragende Organisation des Turniers attestieren. Wir freuen uns, dass wir Teil davon sein durften.